Mittwoch, 27. Mai 2009

Die Zeit ist reif

Wusch zappzarapp knallbummbaeng! Meine Zeit neigt sich dem Ende entgegen, was mir hier in Mwanza nun noch verbleibt ist mehr als beschaulich. Diese Woche ist die letzte in der ich noch offiziell auf der Arbeit bin, zehn Monate sind vorbei.
So lang mir ein solcher Zeitraum erschien bevor ich hierher kam, so kurz ist er eigentlich weiss ich nun. In einer anderen Umgebung in neuem Kulturkreis und spannender Arbeit gibt es schlichweg so unendlich Vieles zu erkunden und entdecken, langweilig werden konnte es mir nie. Kein Wunder also, dass die Zeit wie im Rausch verfliegt. Dennoch so schnell sie vergeht, manche Woche schien gar nur aus Montag und Freitag zu bestehen, so lange kommt es mir doch vor seit ich Deutschland verlassen habe. Viele Erlebnisse und Erfahrungen kann ich nun mein nennen und fuehle mich um so vieles wertvolles bereichert. Das Leben in Tansania und Mwanza, meine Arbeit fuer Upendo Daima, die Jungs auf der Strasse, alles ist mir heimisch und vertraut geworden und mochte ich nicht mehr missen. Vor Deutschland hingegen fuerchte ich mich nun. Ein vertrautes und nunmehr doch so fremdes Land, das bald auf mich wartet. Vieles erscheint mir hier so fremd, wenn ich per Internet oder Telefon in die deutsche Heimat eintauche. Mein Kopf steckt hier in Afrika und fuehlt sich sichtlich wohl. Das Leben hier ist anders, es ist intensiv und nie habe ich das Gefuehl meine Tage mit blankem Nonsens zu fuellen. Vor Buerokratie, Odrnung, Zeitzwang und Verschlossenheit graut es mir. Doch wird Deutschland gewiss auch gute Seiten fuer mich bereithalten, die es wieder zu entdecken gilt.
Diesen Freitag nun steht mein Abschied auf der Arbeit an, zwei Tage drauf von Freunden hier in Mwanza und dann, ja dann geht es los auf grosse Reise.
Ein wenig Zeit verbleibt mir dann doch noch, grosses Glueck. Ein Auge lacht schon beim Gedanken auf die vielen Orte und Menschen die noch warten, bis ich am 18. September in Frankfurt aufpralle. Mein Weg fuehrt mich auf Schleifen nach Suedafrika, wo ich Karin, eine gute Freundin in Port Elizabeth besuchen werde. Das spannende jedoch wird der Weg sein, der mich durch Zambia, Zimbabwe, Mosambique und Swasiland fuehren wird. Fuer drei Monate ist die Strasse mein Zuhause, bis ich schliesslich, so hoffe ich zumindest, in Kapstadt ankommen werde und vom afrikanischen Winter in europaeischen Spaetsommer eintauchen werde. Bald also so hoffe ich werde ich viele spannende Berichte meiner Reise verfassen, denn als Allein-Reisender werde ich wohl Zeit genug dazu haben. Safari njema, gute Reise, so der Ausspruch auf Kiswahili, wuensche ich auch Euch allen beim Reisen durch den eigenen Alltag und Karibuni sana beim Verfolgen meiner eigenen Wege.