Zurueck in Mombasa staunten wir nicht schlecht als in einem Club dann Modern Talking lief, Kulturexport vom feinsten. Ein letzter kleiner Schnipsel, Malindi. Hafenstadt und Urlaubsparadies fuer Bella Italia. Pizzeria und Gellateria. Appartemiento zu vermieten und Cappuccino frappe. Wie also gruessten uns Weisse die kenyanischen Kinder? Ciao! Genau...
Voyage
Was? Wie? Wo?
- Daniel Heyen
- Grand voyage. Petit voyage. Urspruenglich stammt dieser Blog aus meiner weltwaerts Zeit in Tansania. Fortgefuehrt wird er nun wann immer ich das Glueck habe ein wenig zu verreisen. Von dort soll es hier immer wieder huebsche Fenster zu anderen Orten geben.
Mittwoch, 25. März 2009
Globalisierung und andere Kuriositaeten
Zurueck in Mombasa staunten wir nicht schlecht als in einem Club dann Modern Talking lief, Kulturexport vom feinsten. Ein letzter kleiner Schnipsel, Malindi. Hafenstadt und Urlaubsparadies fuer Bella Italia. Pizzeria und Gellateria. Appartemiento zu vermieten und Cappuccino frappe. Wie also gruessten uns Weisse die kenyanischen Kinder? Ciao! Genau...
Samstag, 14. März 2009
Geschichten aus Nairobi
Dienstag, 10. März 2009
Kontinent meistbietend zu verkaufen
Dazu werde ich heute nichts selber schreiben und stattdessen einen Artikel der 'taz' online stellen, der das bestaetigt, was ich in Tanzania mitbekomme von alldem:
Tröstende Worte hatte IWF-Chef Dominic Strauss-Kahn für die Finanzminister und Funktionsträger aus Afrika in der tansanischen Hafenstadt nicht übrig: "Auch wenn es gedauert hat, bis die Krise Afrika erreicht hat: Sie kommt, und ihre Folgen werden schwer sein." Strauss-Kahn sprach seine Warnung auf dem Gipfeltreffen des Internationalen Währungsfonds (IWF) aus, der am Dienstag in Daressalam begann. "Afrikas Aufschwung wird enden, Millionen werden erneut verarmen", sagte der IWF-Chef. Schon die bislang befürchtete Halbierung des afrikanischen Wirtschaftswachstums auf 3 Prozent sei kaum zu halten, so Strauss-Kahn.
Vor allem Afrikas reichere Nationen spüren die Krise schon seit Monaten. Händeringend suchen Regierungen nach neuen Einnahmequellen - und haben eine der letzten begehrten Ressourcen entdeckt, die ihnen noch zum Verkauf bleibt: Land. Weil Erz- und Ölpreise gesunken sind, Investoren und Touristen ausbleiben und afrikanische Auswanderer immer weniger Geld aus dem Ausland nach Hause überweisen können, klingen die Angebote vor allem aus Asien und Arabien immer attraktiver. Schon in wenigen Wochen wird der saudische Konzern Hadco auf seinen Feldern im Sudan die erste Ernte einfahren. Gemüse, Weizen und Viehfutter von 10.000 Hektar Land sollen helfen, den seit Jahren steigenden Bedarf an Lebensmitteln in Saudi-Arabien zu decken. Für das Land an den fruchtbaren Bänken des Nils hat Hadco unbestätigten Informationen zufolge 95 Millionen US-Dollar Pacht an die Regierung in Khartum gezahlt - und mehr Geld soll folgen. Sudans Regierung hat den Golfstaaten angeblich bereits 900.000 Hektar bestes Farmland zugesagt, für 99 Jahre Pacht. Offiziell will das in Khartum freilich niemand bestätigen. Denn der Verkauf von Ackerland an ausländische Investoren ist bei den Bürgern, fast überall in Afrika überwiegend Kleinbauern, nicht sonderlich beliebt. Am höchsten hinaus will der koreanische Mischkonzern Daewoo, der auf Madagaskar Futtermais und Ölpalmen anbauen will. 1,3 Millionen Hektar hat die Regierung des bettelarmen Inselstaats dafür bereitgestellt. In Kenias Tana-Flussdelta sollen 40.000 Hektar Land an den Golfstaat Katar verpachtet werden - zum Anbau von Früchten und Gemüse. Ein Viertel Ersparnis gegenüber dem Weltmarktpreis erwarten die Regierungen, die mit den Verpachtungen praktisch ihr Hoheitsgebiet erweitern. Von "Neokolonialismus" sprechen denn auch Kritiker wie der britische Umweltschützer George Monbiot. "Früher haben die reichen Nationen Kanonenschiffe und Glasperlen eingesetzt, heute sind es Anwälte und Scheckbücher", so Monbiot. "Der Westen will sich mit aller Kraft vor der drohenden Nahrungsmittelkrise retten, auch wenn das heißt, das Menschen anderswo verhungern werden."
Doch diese Kritik teilen nicht alle. Der Nahrungsmittelexperte des UN-Umweltprogramms, Christian Nellemann, betont, es führe kein Weg daran vorbei, die vorhandenen Ackerflächen besser zu bewirtschaften. "Wir müssen auch verhindern, dass mehr als die Hälfte aller geernteten Güter bei Transport und Lagerung verloren gehen", so Nellemann. "Aber wir müssen auch die Ernteerträge erhöhen, wenn wir angesichts des Bevölkerungswachstums die drohende Hungerkrise aufhalten wollen."
Mary Fosi, Staatssekretärin in Kameruns Umweltministerium, bettelt förmlich um Investoren: "Hauptsache, jemand entwickelt unsere Landwirtschaft." Natürlich wäre es schöner, wenn Kamerun Unterstützung beim Aufbau seiner eigenen Landwirtschaft bekäme, sagt Fosi. "Aber wir können es uns eben nicht aussuchen."
Sonntag, 1. März 2009
Vodacom - Pamoja Daima
ten Lehm Handys.
Vodacom - Pamoja Daima. So der Werbeslogan einer der drei grossen Mobilfunkkonzerne Tansanias. Das Handy ist angekommen. Ein jeder der es sich irgendwie leisten kann telefoniert simst oder protzt mit polyphonem Sound. Handys als Stellungssymbol und als Kommunikationsmittel, ein Bombengeschaeft fuer die Konzerne. Zwischen diesen herrscht ein harter Wettkampf um die Aufteilung des Marktes, der im alltaeglichen Stadtbild wunderbar zu beobachten ist. Reklametafeln, umherfahrende Autos mit monstroesen Lautsprechern aufs Dach montiert, die Botschaft des noch besseren und billigeren Empfanges in jeden Winkel tragend. Besonderes Schmankerl ist das Anstreichen von Hausfassaden oder auch Daechern. Tigo laesst Haeuser in tiefem Blau erstrahlen, Vodacom fokussiert sich auf die Daecher und Zain liebt knalliges Pink. Manches Haus tanzt gar auf jeder Hochzeit und jede Wand preist in einer anderen Farbe. Manche Staedte sehen mittlerweile unfreiwillig aeusserst komisch aus. So war eine Grenzstadt in Uganda zu Kenya gaenzlich im Zain Pink angestrichen. Jedes Haus, jedes Tor, alles pink. Ergaenzend gab es Uniformpflicht fuer die unzaehligen Fahrradtaxis. Eine Weste mit Zain Logo in pinker Farbe, herrlich.
Auch interessant ist der Anblick der in den Staedten gestrandeten Massai. Traditionell gekleidet in gesteppte rot-lila Decken, ueberdimensioniertem Ohrloch und Langmesser sowie einer Art Keule, jedoch ein Handy in der Hand und froehlich am plaudern.
Die Kommunikationsrevolution ist laengst in Afrika angekommen. Tradition und Moderne verschmelzen allmaehlich, ein Kontinent im Wandel.
Mitumba, skurriler Second Hand aus dem Westen
Wie so oft allerdings haben unsere vermeintlichen Wohltaten fuer die Armenhaeuser dieser Welt auch erhebliche Schattenseiten. Ist der Transport von unzaehligen Kontainern mit Kleidung ein lukratives Geschaeft fuer europaeische Logistikunternehmen, so kann davon hier kaum die Rede sein. Einst hatte Tansania eine gut funktionierende Textilindustrie, in jenen Zeiten vor der Kleider-Mildtaetigkeit. Heute liegt diese in den meisten Teilen des Landes Brach, der Grund dafuer ist Konkurrenzunfaehigkeit. Die zum Spottpreis hierhergeschleuderte Ware, kann nicht einmal trotz sehr geringer hiesiger Loehne unterboten werden. Das Resultat ist geringe Nachfrage, der Kunde kauft billig.
Ganz schwarz malen wiederrum moechte ich nun nicht, viele Menschen tragen qualitativ gute Kleidung fuer geringes Geld und der Handel mit Mitumba verschafft vielen kleinen Haendlern Arbeit und somit Einkommen. Ein zweischneidiges Schwert soweit.
Zweifelsohne das Beste jedoch an Mitumba ist hier nur fuer unsereins, kommend aus dem Westen ersichtlich. Die komischten T-Shirt Aufschriften, von Abitur 2003, dem SV Hintertupfingen Fussballtrikot oder auch Pokemon schnapp sie dir alle!
Meine beiden Highlights waren ein T-Shirt mit der Aufschrift 'Mir stinken die Linken'... woher kommt sowas bloss? sowie diese Woche eine Frau in der Stadt im schicken Dress, dazu ein Shirt von 'Die Sendung mit der Maus'... Der Kleiderkontainer laesst gruessen.