Freitag, 21. November 2008

Buswelu Soccer Tournament


Seit einiger Zeit haben Timo, Elena und Walburga, die weltwaerts Volontaere am anderen Ende der Stadt an einem Fussball Turnier geplant. Teilnehmen sollten mehrere Waisenheime der Gegend, beide Zentren von Upendo Daima, sowie zwei lokale Teams von Freunden. Gut zwei Wochen habe ich unsere Jungs auf den grossen Tag vorbereitet und versucht eine Mannschaft auf die Beine zu stellen. Grosse Sorge dabei war das Alter, sind die Jungs bei uns maximal 14, die meisten kleiner. Fuer das Turnier lag die Latte bei hoechstens 15. So rumorte es im BHH schon Tage vor dem Turnier. Plaene wurden geschmiedet, Malimbe, dass zweite Upendo Center mit aelteren Jungs, solle unser Team leicht aufpaeppeln. Nun gut. Am Samstag dem Tag des Turniers dann fuhren wir mit 30 Jungs und drei Erwachsenen im DalaDala Minibus von Pasiansi Richtung Buswelu. Die Stimmung wat gut, alle waren zuversichtlich. Angekommen am Spielfeld, mussten wir dann feststellen, dass kaum eines der Teams sich an die Altersregelung gehalten hatte, die meisten hatten meine Groesse und meine Jungs gehen mir nicht mal an die Schulter.. Aber aufs Teilnehmen kommts ja an und nicht auf den Sieg, so die bekannte Devise. Denkste!
Hier scheinen manchmal etwas andere Priorietaeten zu herrschen, als ich es gewohnt bin. Peter, einer unserer Worker, stellte also kurzerhand den Plan um und besetzte unser Team, das BHH, gaenzlich mit den groesseren Jungs aus Malimbe. Wir muessen ja schliesslich gewinnen, wenn wir dann erst mal Sieger sind, dann koennen auch unsere Jungs mal kicken. Ich lief Sturm, das durfte ja nicht wahr sein. Seit Wochen freuten sich alle auf den Tag und durften nun nicht teilnehmen. Peter blieb stur. Zwei Spiele spielte Malimbe im Schafspelz vom BHH. Ein Sieg, eine Niederlage. Das dritte Gruppenspiel dann war gegen Malimbe, ein Duell quasi unter Bruedern, sind die beiden Center ja eigentlich ein grosses. Waehrend die Malimbe Spieler Torschussverbot bekamen von ihren Workern, siegten die zwei Kopf kleineren Jungs. Wir waren somit im Halbfinale und Malimbe warf sich selbst aus dem Turnier. Nur wusste das keiner von ihnen zu diesem Zeitpunkt. Wir hingegen marschierten waehrendessen ins Halb- und schliesslich Finale, nur halt ohne dass jemand vom BHH spielte, sondern nach wie vor die zweite Malimbe Garde. Proteste wurden erst laut als die offizielle erste Staffel merkte, dass ihr Spiel um Platz 5 garnicht das Halbfinale war sondern der Schluss fuer sie. Naja ans eigene Bein gepisst wuerde ich meinen. Das Ende des Lieds war schliesslich ein Turniersieg fuer die Knirpse des BHH, die es binnen Stunden schafften zwei Koepfe zu wachsen, oder habe ich da etwas falsch verstanden?!
Die Woche drauf beim Team Meeting im BHH meinte Sister Monica, unsere Leitung dann zu mir, ich sei zwar mittlerweile halber Tansanier, manchmal jedoch gaebe es noch Unterschiede. Ich wolle jedes Kind spielen lassen, waehrend sie es vorzieht zu gewinnen. Andere Laender andere Sitten.

Donnerstag, 13. November 2008

Der Mann mit den Faxen

Das Ueberschreiten der Grenze von Rwanda nach Uganda erteilte uns eine Lektion zum Thema Kommunikation. An und fuer sich ist jede Grenze ein Highlight, die ganzen Geldwechsler und Taxifahrer, alle haben sie das beste Angebot und genau den "special transport" nach dem man gerade sucht. Dieses Mal jedoch war alles noch ein klein wenig anders. Nachdem wir ohne Erfolg versucht haben den Geldwechslern zu erklaeren, wir brauechten nichts wechseln; und keines der Taxis und Motorraeder abschuetteln konnten, machten wir uns halt so auf den Weg weiter. Das heisst Timo, Jeannette und ich, ge- bzw. verfolgt von einer Horde Menschen auf zwei Reifen, vier Reifen oder auch zu Fuss. Unsere kleine Prozession Richtung naechste Ortschaft zog sich wie es sich hier gehoert bestimmt 20 Minuten Fussmarsch hin. Irgenwann waren wir es leid und setzten uns an den Strassenrand zum Fruehstuecken. Alleine blieben wir und unsre Anhaenger dabei natuerlich nicht lange. Die Kinder des Dorfes hatten uns entdeckt und nahmen teil am Mahl. Gemuetlich also sassen wir umzingelt von den Belagerern, doch dann kam der Mann mit dem Fax. Ein aelterer Herr mit verschlissener Aktentasche gruesste uns und meinte er haette ein Fax. Er reichte mir eine seiner Mappen, um seine Worte zu unterstreichen und eine Broschuere ueber australische Universitaeten eroeffnete sich mir. Aha. Naja jedenfalls habe er ein Fax und wir koennten nun also, wo er ja jetzt da ist, kommen und ein FAx absenden. Endlich also waere es moeglich zu kommunizieren, dank ebenjenes Faxes und seinem sonderlichen Besitzer. Doch auch ihm sollte es vergoennt bleiben in jener kuriosen Grenzstadt, gefuellt mit Kindern, Taxifahrern, Mototaxifahrern und Geldwechslern, mit uns "Business" zu betreiben und schliesslich setzten wir unseren Weg fort. Meine Lektion zu interkultureller Kommunikation, auch wenn ich sie bis heute nihct so recht begreife.