Donnerstag, 17. September 2009

Ein letzter Tag...

















Mein letzter Tag ist angebrochen. Nach einem Jahr, einem Monat, zwei Wochen und drei Tagen muss ich Afrika schweren Herzens hinter mir lassen. Mir fehlen ein wenig die Worte um vieles hier zu schreiben. In ein paar Tagen gibts dann hier den Abschluss zu meiner Zeit.

Die Bilder sind von Cape Town und dem Cape of Good Hope.

Bagamoyo - Wirf dein Herz nieder!

Samstag, 12. September 2009

PE und CT und SA sowieso











Na was heisst das? Abkuerzungen sind in SA - Suedafrika - allgemein sehr beliebt. In PE, kurz fuer Port Elizabeth, habe ich drei wundervolle Wochen bei Karin verbracht, die wie ich ueber bezev weltwaerts ist. Eintauchen durfte ich in ihre Arbeitsstelle Ithemba. Ithemba ist ein Xhosa Wort und bedeutet Hoffnung. In dem Special Day Care Center werden bis zu 44 Kinder mit verschiedenen geistigen und koerperlichen Behinderungen betreut. Die Kids kommen aus den umliegeneden Townships der Northern Areas und haben aehnliche Hintergruende wie so mancher meiner Strassenjungs in Tanzania. Unterernaehrung, Vernachlaessigung und sexueller Missbrauch sind Begriffe, die hier immer wieder eine Rolle spielen. Kinder mit Behinderung haben in SA, wie in den meisten anderen afrikanischen Laendern, eine schwierige Stellung. Verpflichtende Schulen gibt es noch nicht und die Regierung drueckt sich elegant um das eklatante Thema herum. Die Arbeit bleibt liegen fuer Elterninitativen und NGO's wie Ithemba. Nach drei Wochen im Umfeld der Kinder fiel es mir sichtlich schwer weiter zu ziehen und Ithemba hinter mir zu lassen. PE am Indischen Ozean gelegen traegt viele verschiedene Namen, die wie ich finde die Stadt nur unzulaenglich treffen. Friendly City an der Sunshine Coast in der Nelson Mandela Bay. Windy City wuerde eher passen, fegt der Wind beinahe taeglich mit viel Kraft ueber die Huegel hinweg. Die Stadt beherbergt einen Grossteil der von SA's Automobilindustrie und bietet sich als Industrie- und Handelsstadt dar. Aber eben durch diese Echtheit haette ich gleich ein weiteres Jahr dort verbringen koennen. Karin wollte mich schon meiner Kredfitkarte entledigen, die ich zum einchecken fuer mein Flugticket noch brauche.
An einem der Tage ging es per Fuehrung durch das Walmer Township. Zwei Freunde zeigten uns alle Ecken und unzaehlige Geschichten aus der Zeit des Kampfes gegen die Apartheit. Ein beeindruckendes Erlebnis. Zum ersten Mal seit meiner Ankunft in SA fuehle ich mich in das mir vertraute Afrika zurueckversetzt. Blechverschlaege die zu Haeusern verbaut sind, kein Strom, alle paar hundert Meter ein Wasserhahn fuer die gesamte Nachbarschaft. Schotterwege ziehen sich durch die unuebersichtliche Siedlung, die weder Strassennamen noch Hausnummern hat. In regelmaessigen Abstaenden droehnt laute Musik aus einer der vielen Shabeens, den Township Kneipen. Hier fliesst Bier im 24 Stunden Rhythmus, das ganze zu Spottpreisen. Alkohol stellt ein grosses Problem dar, nicht jedoch nur auf die Townships begrenzt. SA's Trinkkultur ist exzessiv. Neben der Shantytown wie gerade beschrieben sehen andere Ecken des Townships richtig gut aus. Viele Regierungshaeuser wurden gebaut und Strassen schlaengeln umher auf denen Minibusse verkehren. Masifunde, das Projekt von Katrin (einer weitern bezev Volontaerin) beschaeftigt sich mit Kindern aus dem Township und vermittelt an besonders begabte Stipendien fuer Schulen ausserhalb des Township. Eine kleine spannende Welt fuer sich.
Letztlich hiess es wie so oft auf meiner Reise Abschied nehmen und ein letztes Mal den Rucksack packen. Per Nachtbus ging es nach CT, Cape Town. Meine vermeintlich letzte Station in Afrika und gleichzeitig der Ort der sich am wenigsten danach anfuehlt, als sei er Teil des afrikanischen Kontinents. Cape Town ist kosmopolitisch, modern, vollgestopft mit Geschichte und Altbauten, multikulturell. Einfach faszinierend. Gelegen direkt am Ozean und den maechtigen Tafelberg im Ruecken, bis hin zu Gebirgszuegen am Horizont, ist die Lage schlicht atemberaubend. In der Stadt treiben sich mehr Weisse und Coloureds herum als Schwarze, einer der wenigen solcher Flecken in SA. Auch ist Cape Town die wohl sicherste Grossstadt des Landes, ich kann mich wieder voellig frei umherbewegen ohne dabei Bedenken zu haben. Meine Fuesse, die sich in PE schon ans Autofahren gewoehnt hatten, leiden nun unter etlichen Blasen vom Erklettern des Tafelbergs.
Eine einzige Woche verbleibt mir noch, bevor die letzte Reise ansteht. Frankfurt is calling.