Dienstag, 6. Januar 2009

Seitenwechsel

Die Tage war ich in der Innenstadt von Mwanza unterwegs, auf dem Heimweg Richtung Dalla Dalla Stand, da hatte ich eine Begegnung der etwas besonderen Art. Nicht dass es die nicht ohnehin staendig gebe als Weisser, war diese doch bisher einmalig. Ein schon aelterer Mann in voellig verdreckten Kleidungsfetzen huepfte vor den anderen Passanten auf und ab und wuselte im Gedraenge der Strasse hin und her. Kaum ging ich an ihm vorbei, klar wie auch sonst, erweckte ich seine Aufmerksamkeit. "Mzungu!", der Aufschrei, und mit triumphierendem Grinsen huepfte er mir in den Weg. In den Haenden hielt er ein Ding von Fotoapparatgroesse, dass an eine Mischung aus Spiegel und Diskokugel erinnerte. "Mzungu!", nocheinmal die messerscharfe Feststellung. Nun machte es Klick! Klick! Klick!, nicht aber etwa das Ding, sondern der Mann lieferte den Sound dazu. Ich wurde "fotografiert" von allen Seiten, vorne, hinten, rechts und links, oben und unten. Mit schrillem Gegacker hatte der Mann offensichtlich Spass an seinem exotischen Fotoobjekt, mir. Ein Weisser und ein Durchgeknallter, das erregt natuerlich noch mehr Aufmerksamkeit, hier allzumal. Nach nur wenigen Metern die ich mit meinem Privatfotograf zurueckgelegt hatte, fand die gesamte Strasse Gefallen am Spektakel. Restlos jeder Fussgaenger bliebt stehen, schaute uns beiden zu und schallendes Gelaechter begleitete uns fortan. Nach rund fuenf Minuten Fotoshooting konnte ich dann letztlich im Dalla Dalla entkommen. Nun jedoch kann ich sagen zu wissen, warum kein Tansaner die den weissen Mann begleitende Kamera ausstehen kann, auch immer auf der Suche nach dem verruecktesten und exotischsten Motiv. Klick.

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